Deine E-Gitarre fühlt sich schwer spielbar an und die Saiten sind zu hoch?
Das Problem kennst du sicher: Die Finger schmerzen schnell und saubere Töne sind kaum möglich.
Eine falsche Saitenlage macht selbst aus der besten Gitarre ein unspielbares Instrument.
Hier erfährst du, wie du die Saitenlage deiner E-Gitarre richtig einstellst!
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Saitenlage und warum ist sie wichtig?
Die Saitenlage bezeichnet den Abstand zwischen den Saiten und den Bundstäbchen. Eine korrekte Einstellung ist entscheidend für die Spielbarkeit deiner E-Gitarre.
Bei zu hoher Saitenlage musst du die Saiten stark nach unten drücken. Das führt zu schneller Ermüdung der Finger und unreiner Intonation.
Eine zu niedrige Saitenlage verursacht hingegen Schnarren und unsaubere Töne. Die Saiten schlagen gegen die Bundstäbchen und erzeugen störende Nebengeräusche.
Die richtige Saitenlage messen
Benötigte Werkzeuge
Für die Messung brauchst du:
- Ein Lineal oder eine Fehlerlehre
- Einen Kapodaster (optional)
- Gute Beleuchtung
Um präzise Einstellungen vorzunehmen, sind E-Gitarren-Werkzeugsets sehr hilfreich.
Messung durchführen
Miss den Abstand am 12. Bund, da hier die Werte am aussagekräftigsten sind. Halte das Lineal senkrecht und messe von der Bundstäbchen-Oberkante bis zur Saitenunterkante.
Die optimalen Werte für E-Gitarren liegen bei:
– Hohe E-Saite: 1,5-2,0 mm
– Tiefe E-Saite: 2,0-2,5 mm
Saitenlage am Sattel einstellen
Der Sattel beeinflusst die Saitenlage in den ersten Bünden erheblich. Wenn die Saiten hier zu hoch liegen, ist eine Anpassung nötig.
Sattel-Kontrolle
Drücke die Saite am 3. Bund herunter. Der Abstand am 1. Bund sollte minimal sein – etwa so dick wie ein dünnes Plektrum.
Ist der Abstand zu groß, müssen die Sattelkerben vertieft werden. Diese Arbeit solltest du einem Gitarrenbauer überlassen, da irreparable Schäden entstehen können.
Saitenlage am Steg justieren
Die Haupteinstellung der Saitenlage erfolgt am Steg deiner E-Gitarre. Hier unterscheiden sich die Methoden je nach Steg-Typ.
Tune-o-Matic Steg (Gibson-Style)
Bei diesem Steg-Typ verstellst du die Gesamthöhe über zwei Schrauben links und rechts. Drehe beide gleichmäßig, um die Saitenlage zu verändern.
Rechts herum = höher
Links herum = niedriger
Vintage-Style Steg (Fender-Style)
Hier kannst du jede Saite einzeln einstellen. Kleine Inbusschrauben an jedem Saitenreiter ermöglichen präzise Anpassungen.
Das ist besonders praktisch, da du die Krümmung des Griffbretts optimal nachbilden kannst.
Gitarrensaiten können ebenfalls einen Unterschied in der Spielbarkeit machen.
Saitenreiniger helfen, die Lebensdauer der Saiten zu verlängern.
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Stimme deine Gitarre exakt
- Miss die aktuelle Saitenlage am 12. Bund
- Stelle den Halsspan korrekt ein (falls nötig)
- Justiere die Steg-Höhe schrittweise
- Prüfe nach jeder Änderung die Stimmung
- Teste die Spielbarkeit in verschiedenen Lagen
Wichtig: Mache nur kleine Änderungen. Eine Vierteldrehung kann bereits deutliche Unterschiede bewirken.
Häufige Probleme und Lösungen
**Schnarren trotz korrekter Saitenlage:** Oft liegt das Problem am Halsspan. Prüfe die Krümmung des Halses und justiere den Halsspannstab.
**Ungleichmäßige Saitenlage:** Einzelne Saiten lassen sich bei Vintage-Style Stegen individuell anpassen. Bei Tune-o-Matic Stegen kann ein unebener Steg die Ursache sein.
**Zu hohe Saitenlage trotz niedrigster Steg-Einstellung:** Hier könnte der Sattel zu hoch sein oder der Hals eine falsche Neigung haben.
Wann zum Profi?
Bestimmte Arbeiten solltest du Fachleuten überlassen:
- Sattel-Bearbeitung
- Halsspannstab-Justierung bei Unsicherheit
- Bundstäbchen-Arbeiten
- Komplette Setup-Arbeiten
Eine professionelle Einstellung kostet zwischen 50-100 Euro, kann aber die Spielbarkeit deiner Gitarre revolutionieren.
Die richtige Saitenlage macht den Unterschied zwischen Frust und Spielfreude. Mit den richtigen Werkzeugen und etwas Geduld kannst du deine E-Gitarre optimal einstellen. Bei größeren Problemen scheue dich nicht, einen Gitarrenbauer zu konsultieren – deine Finger werden es dir danken!