Du stehst vor der Wahl zwischen Singlecoil und Humbucker Tonabnehmern?
Diese Entscheidung beeinflusst deinen Sound maßgeblich.
Viele Gitarristen wählen intuitiv, ohne die klanglichen Unterschiede zu verstehen.
Erfahre jetzt alles über die wichtigsten Unterschiede zwischen Singlecoil und Humbucker Pickups!
Inhaltsverzeichnis
Was sind Singlecoil und Humbucker Tonabnehmer?
Ein Singlecoil Tonabnehmer besteht aus einer einzelnen Spule mit Magneten, die um die Saiten gewickelt ist. Diese einfache Konstruktion erzeugt einen charakteristischen, hellen und klaren Sound, wie es besonders bei der Fender Stratocaster zu finden ist.
Humbucker hingegen verwenden zwei Spulen, die gegenphasig geschaltet sind. Dadurch wird das störende Brummen (Hum) eliminiert, was dem Pickup seinen Namen gab – „Hum-Bucker“.
Klangliche Unterschiede zwischen Singlecoil und Humbucker
Singlecoil Charakteristik
Singlecoils produzieren einen brillanten, durchsetzungsfähigen Sound mit ausgeprägten Höhen. Der Klang ist oft als „glockig“ oder „perlend“ beschrieben.
Typische Eigenschaften von Singlecoils:
- Heller, klarer Ton
- Gute Definition bei Akkorden
- Ausgezeichnet für Clean-Sounds
- Weniger Output als Humbucker
Humbucker Charakteristik
Humbucker liefern einen volleren, wärmeren Sound mit mehr Mittenbetont. Sie haben deutlich mehr Output und eignen sich hervorragend für verzerrte Sounds. Besonders Gibson Les Paul Gitarren sind für ihren kraftvollen Humbucker-Sound bekannt.
Typische Eigenschaften von Humbuckern:
- Warmer, voller Klang
- Höherer Output
- Weniger Nebengeräusche
- Ideal für Rock und Metal
Technische Unterschiede im Detail
Konstruktion und Aufbau
Der fundamentale Unterschied liegt in der Spulenanzahl. Singlecoils haben eine Spule mit etwa 6.000-8.000 Windungen. Humbucker besitzen zwei Spulen mit jeweils weniger Windungen, die zusammen aber mehr Gesamtwindungen ergeben.
Die Magnetausrichtung ist ebenfalls unterschiedlich. Bei Humbuckern zeigen die Magnete in entgegengesetzte Richtungen, was das charakteristische Brummen unterdrückt.
Störgeräusche und Abschirmung
Singlecoils sind anfällig für elektromagnetische Störungen. Neonlicht, Dimmer oder andere elektrische Geräte können ein deutliches 50Hz-Brummen verursachen.
Humbucker eliminieren dieses Problem durch ihre Doppelspulen-Konstruktion. Die Störgeräusche löschen sich gegenseitig aus, während das Gitarrensignal verstärkt wird. Mehr über diese Technologien erfährst du detailliert im E-Gitarren Pickups Test.
Musikstile und Einsatzgebiete
Wann Singlecoils die bessere Wahl sind
Singlecoils brillieren in folgenden Bereichen:
- Country und Folk Musik
- Blues und Jazz
- Funk und Soul
- Clean-Sounds generell
Berühmte Gitarristen wie Eric Clapton, Jimi Hendrix und David Gilmour prägten mit Singlecoil-Gitarren ganze Musikepochen.
Wann Humbucker überzeugen
Humbucker sind die erste Wahl für:
- Rock und Hard Rock
- Metal und Progressive
- Jazz mit warmen Tönen
- Hochverzerrte Sounds
Gitarristen wie Jimmy Page, Slash und Joe Bonamassa nutzen die Power von Humbuckern für ihre charakteristischen Sounds.
Praktische Kaufentscheidung
Budget und Qualitätsunterschiede
Hochwertige Singlecoils kosten zwischen 80-300 Euro pro Stück. Premium Humbucker bewegen sich in ähnlichen Preisregionen, können aber auch darüber liegen.
Die Qualität zeigt sich hauptsächlich in der Wicklung, den verwendeten Magneten und der Verarbeitung. Günstige Pickups klingen oft dumpf oder schrill.
Kombinationsmöglichkeiten
Moderne Gitarren bieten oft HSS (Humbucker-Singlecoil-Singlecoil) oder HSH (Humbucker-Singlecoil-Humbucker) Konfigurationen. Diese ermöglichen maximale klangliche Vielseitigkeit.
Coil-Split Humbucker können per Schalter zu Singlecoils umfunktioniert werden. Allerdings erreichen sie nicht ganz den authentischen Singlecoil-Sound.
Fazit: Singlecoil oder Humbucker
Die Wahl zwischen Singlecoil und Humbucker hängt primär von deinem Musikstil ab. Singlecoils überzeugen mit Klarheit und Brillanz, während Humbucker Power und Wärme liefern.
Für Einsteiger empfiehlt sich eine HSS-Konfiguration oder eine Gitarre mit Coil-Split Funktion. So kannst du beide Welten erkunden und deinen persönlichen Sound entwickeln.
Die beste Entscheidung triffst du letztendlich mit deinen Ohren – probiere verschiedene Pickups aus und höre auf dein Bauchgefühl.